Dienstag, 5. März 2013

Indien ist ein sicheres Land...


wenn es nach der Anzahl der Kontrollen, Metalldetektoren und Sicherheitsschleusen geht; doch schon nach wenigen Stunden wird jedem Reisenden Bewußt, dass das nur Schein und Show ist.
Ich beschreibe einfach mal ohne Wertung ...es wird mir kaum gelingen- , was  mir auf der jetzigen Reise an Kontrollen so passierte.  Letzten Mittwoch kam ich Mittags in Mumbai an.  Ich bin in Besitz eines Einjahresvisums, doch da fing schon die Bürokratie an.  Online bestellt man eine Visumsnummer für den Antrag.  Dafür muss der Server der indischen Botschaft aber erst mal funktionieren, ich weiß nur dass das Prozedere einige Stunden und Nerven meiner Assistentin geraubt hat.  Mit der Antragsnummer wird der Pass  mit einem Foto von exakt 4 x 4 cm Kantenlänge zur Botschaft geschickt.  Fotos, die um Millimeter von dem Format abweichen werden mit den Unterlagen zurück geschickt.  Hat man alles richtig gemacht und auch nicht den Geburtsnamen der Mutter im Antrag vergessen hat auszufüllen, dann kommt nach wenigen Tagen das Visum im Pass per Post zurück.  Im Flieger nach Indien fülle ich dennoch zusätzlich ein Einreiseformular aus, wobei peinlich auf die Ausfüllung aller Kästchen geachtet wird.  Ich wohne immer im Hilton Hotel, wenn ich die lokale Adresse angeben muss.  Bis jetzt hatte ich Glück, dass es offensichtlich immer in der indischen Ankunftsstadt auch ein Hilton gab, denn die lokalen Namen meiner Hotels habe ich meistens gerade nicht parat. 
Nach der Landung laufe ich zielstrebig zur Immigration.  Bevor ich mich in die Schlange einreihen darf kontrolliert schon jemand, ob das Formular auch korrekt ausgefüllt ist.  Dann heißt es warten.  Manchmal geht es schnell und der Beamte füllt weitere Zettel aus, tippt in den Computer, kontrolliert mein Passbild und kommt nach gefühlten drei Minuten zu dem Schluss, dass er mir neben das Visum einen weiteren Stempel eintragen darf.  Einen Abschnitt des selbst ausgefüllten Formulars behält man im Pass.  Zehn Meter hinter dem Schalter auf dem Weg zur Gepäckausgabe kontrolliert Jemand beflissen, ob man auch den Stempel im Pass hat.  Allerdings habe ich keine Idee, wie man bis dahin ohne Stempel gelangen könnte.  

Irgendwann hat man seinen Koffer und läuft zum Ausgang.  Nichts zu verzollen, doch dass Gepäck wird wieder auf ein Band gelegt und durchleuchtet.  Ich habe aber noch nie gesehen, dass es dabei zu einer weiteren Kontrolle oder Konsequenzen kam. Aber dann steht dort wieder ein wichtiger Mann in Uniform, der den zweiten Abschnitt des Einreiseformulars einsammelt.  Ich habe nicht die geringste Idee, was man anschließend mit diesen tausenden von Zetteln anstellt.  Vielleicht werden sie noch nach Farbe und Größe sortiert.

Geschafft, ich verlasse das Flughafengebäude und werde in der Regel erwartet.  Ich fahre zum Hotel.  Der Wagen wird in der Einfahrt zum Hotel gestoppt.  Der Kofferraum wird geöffnet und die Sicherheitsbeamten werfen einen gekonnten Blick auf das Gepäck und wissen, dass keine Gefahr davon ausgeht.  Der Unterboden des Wagens wird mit einem Spiegel kontrolliert und dann fahren wir vor das Hotel.  Das Gepäck wird entladen und dann elektronisch durchleuchtet.  Ich muss hier durch einen Metalldetektor und der fängt natürlich heftig zu piepen an, was den Sicherheitsbeamten daneben aber nicht weiter stört, denn hier piept es ständig.  Ich bin froh, nach der gründlich Kontrolle nun sicher in einem sicheren Hotel zu sein.  

Die Kontrollen zu jedem Hotel sind ähnlich und heute geht es wieder raus aus Indien.  Gott sei Dank kenn ich auch dieses Prozedere:  ich komme am Flughafen an und möchte ins Flughafengebäude.  Das ist nicht so einfach, weil es größere Menschenmengen vor dem Eingang gibt.  Ins Gebäude komme ich nur mit einem Flugticket.  Da es heute keine Tickets mehr gibt zeige ich meinen Flugplan vom Reisebüro.  Ich könnte irgendetwas zeigen und selbst erstellen, solange mein Name, ein Flug und das richtige Datum da stehen.  Mein Name wird abgeglichen mit dem Pass, also ist der Trick hier, alle Dokumente schon VOR dem Flughafen griffbereit zu haben.  Direkt nach dieser Kontrolle gibt es Gerät zur Gepäckdurchleuchtung und da sitz auch ein Uniformierter hinter, um zu sehen, was dort auf dem Band liegt.  Ich lege also mein Gepäck aufs Band...und es passiert nichts.  Auf mein fragendes Gesicht hin, wirft der Uniformierte das Band an und mein Gepäck wird durchleuchtet; während ich warte schieben zwei weitere Passagiere ungehindert voll beladene Gepäckwagen an dem Gerät und den Uniformierten vorbei.  Irritieret schaue ich auf eine freundliche Dame des Bodenpersonals einer Airline, doch die zuckt nur lächelnd die  Schultern und so mache ich es auch.  Ich checke endlich ein.  An jedes Handgepäckstück muss ein Anhänger der Airline angebracht werden, nicht zur Werbung sondern für die nächsten Kontrollen.  Es geht zur Immigration.  Das bekannte Formular der Einreise wird in ähnlicher Form noch einmal von mir verlangt auszufüllen.  Der Beamte prüft wieder sichtlich aufmerksam und stempelt dann endlich in meinen Pass den Ausreisestempel.  Dieser Stempel wird wieder kontrolliert und dann. Stelle ich wieder das Handgepäck zum Durchleuchten auf das Band...natürlich ohne Notebook...wie bei uns.  Ich schreite durch den Metalldetektor und es piept, ich werde wie üblich noch abgescannt und bekomme zwei Stempel auf mein Ticket und natürlich auch einen Stempel auf das Airline-Etikett an meinem Handgepäck.  Diese Stempel werden dann noch zweimal kontrolliert, bis ich endlich sicher wieder im Flugzeug sitze.  Indien ist ein sicheres Land....und jeden Abend verbrennen die Beamten hinter dem Haus die vielen Formulare mit den ganzen Stempeln...

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