Samstag, 30. Juni 2012

Geld, Labels und das Essen


Abercrombie & Fitch, Tokyo

A&F Treppenhaus


A&F Treppenhaus







Ginza Street

Schaufenster - Ginza St



















Das Land ist pleite und von jahrerlanger Rezession gebeutelt, so heiß es, doch in Ginza ist alles anders:  Ginza ist das teuerste Einkaufsviertel in Tokio und wahrscheinlich weltweit.  Ich meine, alleine dreimal Tiffany gesehen zu haben und ALLE teuren und bekannten Labes dieser Welt von Abercrombie & Fitch, Armani über Channel, Dior, de beers, H&M bis Zara - alles da und mehrfach!

A&F habe ich leider in Düsseldorf noch nicht gesehen.  Von den Klamotten halte ich ja nix, überteuert und nicht besonders originell, doch das Marketing ist 1a.  Der Laden in Tokio erstreckt sich auf kleiner Grundfläche auf acht  (?) Etagen  ist dunkel und laut wie in einer Edeldisco, coole Location sozusagen.  Die Klamotten sieht man kaum, da ziemlich dunkel und die Herren stehen bereit zum verkaufen...so muss es auch im Flagstore an der Kö sein.  Ansonsten werden in Ginza kleine Hunde, die in bunten Strickkostümen stecken ausgeführt, kleine Stofftiere baumeln überall und die extrem gestylten Damen in einem einziegn Schaulauf, doch leider kaum Spur von Eleganz und Klasse nur Hauptsache auffällig! http://www.japan-guide.com/e/e3005.html
Aber trotz aller internationalen Labels:  ich stehe ja leider garnicht auf japanischen Küche, doch das ist alles, was angeboten wird.  Schande über mich, aber ich habe mich heute mal nach Pizza Hut und McDoof gesehnt, doch wenn man sie sucht...NIRGENS.  die einzige Catering Marke die sich durchgesetzt hat ist Starbucks...und die wollte ich nun auch nicht. Parallel zur Ginza Street gibt es viele Straßen mit einem Restaurant nach dem anderen, doch nix für Mutters Sohn :-( 
Nun gut, ein Grund ein paar Pfund zu verlieren - für die japanische Küche brauche ich immer kollegiale Anleitung - dass kannste essen - das lieber nicht, so geht es dann, dabei bin ich nicht so experimentierfreudig.  Aber oh Wunder, gestern Abend wurde ich noch in eine japanische Bierschwemme ausgeführt:  Uerige und Co sollten in der Düsseldorfer Altstadt noch an ihren Preisen Arbeiten:  zu Zweit hatten wir vier Bier und kleine Tapas-ähnliche Dinge (u.a. Würstchen mit Sauerkraut - natürlich mit Stäbchen) und das kostete schlappe 100 €


Ankunft in Tokio und das Alter

Fuji begrüßt mich aus den Wolken im Anflug auf Tokyo
Nach turbulenter Nacht im Flieger öffne ich verschlafen die Jalousie am Fenster und ich staune nicht schlecht, dass ich nun endlich mal den Fuji sehe, wie er aus den Wolken über Japan ragt, immer schneebedeckt zeigt er seine weiße Spitze in der Höhe.  Im Januar bin ich schon einmal im Zug an ihm vorbei gerast, doch seine imposanten 3780 m verbargen sich mir im Nebel, obwohl ich extra auf der richtigen Zugseite von Tokyo nach Kyoto in Fahrtrichtung rechts einen Fensterplatz reservieren liess, doch der Berg wollte damals nicht so wie ich.  Nun habe Glück.  Dieser alte Vulkan, bezeichnend für das Land? 

Nach der Landung war ich schnell durch Immigration und hatte sofort meinen Koffer, Geld aus dem Automaten, den Bus in die Stadt...alles lief am Schnürchen mit japanischer Präzesion.  Überall helfende Hände und ausgesuchte Höfflichkeit - man stelle sich einen Bus vor, Zwei Personen stehen an JEDEM Bus-Terminal, nehmen die Passagiere in Empfang, Einer kümmert sich um das Gepäck, ein Anderer um das Ticket, was nicht wirklich eine Aufgabe ist.  Wenn der Bus dann PÜNKTLICH auf die Minute ankommt verbeugen sich beide Mitarbeiter der Busgesellschaft gegenüber dem ankommenden Bus.  Gepäck wird verladen, Ticket nochmal kontrolliert, man steigt ein und ein Bedienster der Gesellschaft kommt nochmal in den Bus und verbeugt sich vor den Passagieren.  Endlich fährt der Bus trotz allen Verbeugens pünktlich  weiter und die zwei Bediensteten am Terminal verabschieden den Bus wieder mit tiefer Verbeugung.  Dies ist IMMER so, keine Schludrigkeiten oder Ungenauigkeiten! 

In der Stadt musste ich ins Taxi umsteigen und das ist dann sehr auffällig:  wie der Fuji so die Gesellschaft, ALT.
Kann man einem geschätzen 75-jährigen Taxifahrer zumuten den Koffer in den Kofferraum zu hieven?  Zu lange nachgedacht, da ist er schon drin.  So oft ich mit der Taxe in Japan gefahren bin hatte ich das Gefühl, dass die Fahrer sehr alt sind.  Offensichtlich gibt es keine Altersbeschränkung für Führerscheine.  Schlimm ist nur, dass das auch für Personenbeförderungsscheine gilt.  Ich kann nicht meckern, der Fahrer kannte sich aus und fährt sicher durch den dicksten Großstadtverkehr, doch hier sieht man was mit einer überalternden Gesellschaft passiert.  das offizielle Rentenalter in Japan liegt bei 69 Jahren (NEUNUNDSECHZIG!), doch man sieht eine greise Generation in Arbeit, alte Frauchen (über 70) fegen die Straßen, stehen im Geschäft, putzen überall...selbst die Obdachlosen sind älter als ich es je irgendwo gesehen habe.  Ja, es fällt auf, im Greisenalter auf der Straße zu  leben ist in einem reichen Land nicht zu verbergen.  Wir kommen auch unweigerlich dahin, denn Japan ist / war ein reiches Land mit einem Lebensstandard wie bei uns (bbzw höher) - also gewöhnt Euch schon mal an den Gedanken .-(
Der Gegensatz ist aber auch interessant, dass es gleichzeitig einen Jugendwahn gibt, mit allen Mittel versuchen sich die mittelalterlichen 40-50 jährigen zu verjüngen durch Mode, Haartracht, Sport etc, die Generation zwischen Pubertät und 30 fällt völlig ins infantile (natürlich nicht alle).  Kindertäschen und Röckchen und Strüpfchen eine Mischung bei den Mädels aus kindchen und man Staune und Prostituierte  - die Mischung ist so skurril, dass es sie nur hir gibt.  Schulmädchenreport ist nichts dagegen.
Die Mehrheit unterscheidet sich nicht von uns, doch die Abweichungen sind umso extremer und deutlicher.




 

Donnerstag, 28. Juni 2012

Weiterreise KL - Tokyo

Sitze entspannt am Pool in der 34. Etage meines Hotels, doch bevor der Neid aufkommt, ich sitze hier gezwungenermaßen, denn ich warte mal wieder auf den nästen Flieger um Mitternacht und ich muss Zeit totschlagen. Sicherlich, es gibt unangenehmere Orte dafür, also klage ich nicht. Meine Koffer steht schon gepackt seit heute morgen in der Gepäckaufbewahrung und mein Handgepäck mit meinen Reiseklamotten ist im Spint der Poolumkleide. Jetzt ist es uU schon nicht mehr so uneingeschränkt beneidenswert, denn gleich jongliere ich hier in der Umkleide beim Gaderobenwechsel, um mich mal wieder für den Nachtflug nach Tokyo zu rüsten. Leider hat der "late check-out" diesmal nicht geklappt - fully booked. Etwas Zeit verbringe ich noch in der Flughafenlounge, dort kann ich auch noch etwas arbeiten und dann geht es ab nach Tokyo, wieder mal ein siebenstündiger Flug. Das Wetter wird sich etwas abkühlen und die Kultur wird noch mal dramatisch wechseln. Tschüss bis demnächst aus Japan

Eindrücke einer islamische autokratische Wahlmonarchie

Viele asiatische Länder durfte ich schon kennenlernen. Die Stadtstaaten Singapore und Hongkong folgen dabei einer sehr eigenen Ordnung und sind als Staatstaaten sehr wohlhabend. Malaysia ist hingegen für mich der sauberste und wohlhabenste asiatische Flächenstaat. Kein Dreck, kein sichtbares Elend, keine Grafitis, nichts, was die äußere Ordnung stört. Kuala Lumpur habe ich zum ersten Mal etwas intensiver gesehen. Ich habe keinen wirklichen Unterschied zum reichen Nachbarn Singapore wahrgenommen. Die Menschen sind jedoch recht entspannt und es scheint ein gutes nebeneinander der Kulturen zu geben. Auch hier gibt es die tiefgläubigen Muslima in Schwarz mit minimalstem Sehschlitz, doch erstaunlicher weise haben sie extrem lässig gekleidete Männer an ihrer Seite. Die Ehemänner laufen in westlicher Freizeitkleidung, t-shirts und shorts neben ihren verhüllten Frauen und turteln offen verliebt mit ihren Ehefrauen. Warum lassen sich die Frauen diese augenscheinliche Ungerechtigkeit gefallen? Ich glaube ein Westler wird das nicht verstehen, denn die Frauen wirken nicht unglücklich. Sie kommandieren ihre Männer umher und lassen sie springen, und siehe da, kein Unterschied zu uns, sie gehorchen. In meiner so oft gelobten Heimatstadt Düsseldorf wird zurzeit viel gebaut und über das Stadtbild diskutiert. Wie klein und lächerlich das wirkt im Vergleich zu KL. Größer weiter, schöner...alles schon da und auch auf Nachhaltigkeit angelegt. Hier gibt es eine einheimische Bevölkerung dazu, Geld aus Rohstoffen, Bildung, trotz der malyischen Amtssprache, es wird überall Englisch gesprochen und beschildert. Diese Stadt ist auch kosmopolitisch und international, anders als so ein Dubai, dieser Steinhaufen in der Wüste, der nur von seinen Gastarbeitern am Leben erhalten wird. In den letzten Jahren wurde mal eben der Fussgängerverkehr von der Strasse in die Luft gehoben. Skywalks, Ein System von Fussgängerbrücken, die verglast, überdacht und klimatisiert sind, eine segensreiche Erfindung bei dem Klima. Mein indischer Kollege meinte nur trocken, dass so etwas in Mumbai auch gut wäre, die Obdachlosen würden den Raum gern in Anspruch nehmen. Hier ist es blitzsauber und kontinuierlich überwacht, Sicherheitspersonal, Kameras...big brother! Da ist wahrscheinlich schon der Haken, bei meiner Stippvisite nicht erkennbar, doch wie hoch ist der Preis der Freiheit? Die Frauen haben durchaus eine Wahl, denn es gibt auch die westlich angezogene morderne Frau, freizügiger, als ich für ein muslimisches Land erwartet hätte, sie lernen, arbeiten, alles ohne Unterschied. Wer bestimmt für die schwarze Frau, sie selbst, will sie den Tschador selbst, wird sie gezwungen? Die Gesellschaft lässt beides zu, doch viele Menschenrechtsverletzungen sprechen auch eine andere Sprache, doch haben wir das Recht, immer mit unseren Massstäben zu urteilen? Auch wenn ich persönlich nicht hier leben wollte und mir mein Preis zu hoch wäre, es ist ein schönes und lebenswertes Land.

Montag, 25. Juni 2012

Late check-out in Dubai


Burj Khalifa - Dubai, Petronas Towers - Kuala Lumpur
 Was für eine wohltuende Idee, bei späten Abreisen lassen sich gute Hotels darauf ein, dass das Hotelzimmer erst bis 18h geräumt werden muss. Sparsam wie ich mit dem Geld meines Arbeitgebers umgehe( wird er es mir je danken:-)), habe ich es dabei auch bewenden lassen, denn wer schläft schon bis Mitternacht vor? So habe ich also mein Zimmmer heute um 18 Uhr geräumt, geduscht und umgezogen, mit Reisekleidung angetan, stand ich dann in der Hotellobby. Zwei weitere Stunden konnte ich noch mit einem Business-Dinner Light überbrücken und dann hat mich die Hotellimo am Flughafen rausgeladen...check-in, Ausreise, Sicherheitskontrolle, mal kurz durch den Duty-free und um 21h war alles erledigt, was man so machen kann. Was aber mit der verbleibenden Zeit bis 2:40h machen? In Dubai rettet mich die Business-Lounge, die größte die ich kenne. Ich bekomme hier manchmal das Gefühl, dass alle Welt nur Business fliegt, so voll kann es hier sein. Heute habe ich Glück. Es ist angenehm leer, es gibt ein Überangebot an Essen und Trinken, bequeme Sessel und Liegen...aber dennoch vergeht die Zeit nicht. Doch dann, vertraute Töne als ich mich einer Liege mit einer Steckdose nähere und mich dort niederlassen möchte: "sis iss all fully bukked" mit schwäbischem Dialekt. Die Welt ist klein, willkommen daheim. Die Erkenntniss ist da, in dieser Nacht werde ich mein müdes Haupt nicht in die Kissen eines bequemen Betts drücken können, sondern erst hänge ich hier rum und dann geht es 7 Stunden im Flieger nach Kuala Lumpur. Ausruhendes Schlafen geht anders, froh Dem, der mit einem gesunden Schlaf gesegnet ist, mein Vorteil. Satt und müde werde ich dann den Flieger besteigen, Fensterplatz, damit ich meine Ruhe habe, die Ohrstöpsel in die Ohren stecken, die Schalfmaske aufsetzten und ...Gute Nacht!

Kleiderordnung in Dubai

Kein so originelles Thema, doch immer wieder interessant, gerade am Flughafen in Dubai wo so viele Welten und Kulturen zusammen kommen. Neben den üblichen etwas runtergekommen wirkenden Backpackern aus aller Welt, die zwar den Luxus und Reichtum von viel Zeit kompensieren mit einem aufdringlichen ungepflegten Äußeren und dem 'ach wir sind ja so cool' grinsen, den kinderreichen Familien aus Asien, die ihre liebe Not haben alle Familienmitglieder zusammenzuhalten und dann auch noch das viele Handgepäck irgendwie rumschleppen müssen, den hetzenden Buisnessmenschen mit Ihren Aktentaschen-Trollys im Schlepp, sticht hier insbesondere die arabische Modewelt besonders hervor. Die arabische Modewelt besticht durch kontrastreiches schwarz - weiss. Das lange Schwarze für die Dame, das lange Weiße für den Herren. Die schwarze Dame von Welt legt besonders Wert auf ihre Asseccoires: das Gucchi Täschchen, Swarovskis am Handy, schwarze Palletten auf schwarzem Grund am schwarzen Saum, die Dior Sonnenbrille XXL. Die schwarzen Dienerinnen der schwarzen Damen von Welt erkennt man an dem einfachen Tuch in tiefschwarz, was zwischen den zu tragenden bunten Tüten und Taschen der Modelabels von Welt der vorausschlendernden Schwarzen Dame von Welt, manchmal noch leicht hervorscheint. Ansonsten sind von diesen Damen nur ein paar müde Augen erkennbar, alles andere ist verborgen. Am Schuhwerk und der Silhouette der schwarzen Damen von Welt erahnt man dann die Schönheit der verborgenen Dame. Einen Trend meine ich auszumachen, je schöner, je scheuer, je verborgener. Allerdings scheinen diese Beauties sich irgendwan zu unförmigen Mamis zu entwickeln, denn wenn hinter kugelrunden schwarz verhüllten ?? eine Schar von Kindern läuft..den Rest überlasse ich Euch. Eins nur frage ich mich, es müsste alltäglich vorkommen, dass Kinder hier verloren gehen, weil sie dem falschen schwarzen ?? hinterherlaufen. Nun zu der weissen Spezies: schon bei der Einreise sitzen bei der Immigration gutaussehende junge, gelangweilte Herren in der weissen Galabea, dem Kaftan mit einer Ghutra auf dem Kopf, kleine weisse Häckelmützchen mit weissem Tuch. Das gute an dieser Mode ist die Größe, denn zwischen Konfektionsgröße 48 und 56 wird erkennbar nicht unterschieden. Wie praktisch für alle Bauchgrößen, die fallen nicht weiter auf. Hier unterscheiden sich die Herren ebenso im Schuhwerk. Wenn unter dem Saum des Kaftans die weissen stachlig behaarten Beine hervorschauen, am Fuss mit schwarzen Socken bekleidet und in leicheten Schühchen von Tod's stecken, dann gehört der Herr wahrscheinlich zu den regelmässig nach London reisenden Geschäftsscheichs. Schauen unter dem Kaftan die FlipFlops hervor, ist das eher der einheimische junge Mann. In unseren Breiten haben sich die südländischen jungen Männer den Griff in den Schritt angewöhnt, den gibt es hier auch...und überlasse ich Eurer Phantasie. Beneidenswert ist diese Bekleidung allerdings ab40°C wie heute erst noch. Von dem aus Europa anreisenden Geschäftspartner wird Anzug und Krawatte erwartet...gut, dass sich das Leben nicht draussen sondern nur im Aircon-Bereich abspielt.

Sonntag, 24. Juni 2012

Flug Düsseldorf Dubai

zwei bemerkenswerte Filme, ein interessanter Artikel = sechs Flugstunden Entertainment bis Dubai.  Nachmittags ging es los, Paul-Hans hat mich zum Flughafen gebracht.  mal wieder ein Abschied für Länger, gut dass es heutzutage Internet, Mobils und Skype gibt.  Kann sich noch jemand an die Zeit erinnern, in der es diese kleinen Gadgets noch nicht gab?  Die Flüge waren ähnlich, das Entertainment war deutlich eingeschränkter und man beschäftigte sich mit einem Stapel Bücher und Zeitungen...und gutem Essen, denn das war auch damals schon  sehr vergnüglich und Zeit vertreibend.  Diesen Teil des Zeitvertreibs habe ich schon hinter mir, allerdings etwas fettärmer als früher, dem Alter geschuldet (und der Figur). Mein Menü ist schon immer vorbestellt, um den Versuchungen zu widerstehen. Ich werde verwöhnt mit Low Fat / Low Cholesterine Meals, na ja die Praline zum Desert leiste ich mir dann doch noch.     Meine Güte, was'n Stress damals, nach der Ankunft ein Telefon zu finden oder ein Fax, um eine Nachricht nach Hause abzusetzen, dass es mir gut ging, der Flug gut überstanden war etc.  Damals war ich quasi vollständig von den Nachrichten zu Hause abgeschnitten für die Zeit einer Dienstreise.  Wenige private Telefonate, denn es kostete ein kleines Vermögen mal eben nach Hause zu telefonieren, Fax war auch noch nicht selbstverständlich und was es sonst so zuhause gab...ich war damals froh, wenigstens mal Weltnachrichten über CNN im Fernsehen zu sehen, doch damit wusste ich noch lange nicht, was denn in Deutschland oder gar in der Heimatstadt los war.  Nach nur einer Woche Asien, kam ich fremd nach Hause und brauche erst mal ein paar Tage, um mein Informationsdefizit wieder auszugleichen.  Ganz zu schweigen von den mangelnden Sozialkontakten und der Freunschaftspflege.  Wie es heute geht, weiss wohl jeder, was eine unvergleichbare Vereinfachung. Erzähl mir jemand etwas von den guten alten Zeiten.  Ja, der heutige Nachteil ist vielleicht das extreme Tempo im Leben, doch die damaligen eingeschränkten Kommunikationsmittel waren auch ein ungeheurer Stressfaktor. Als ich heute meine kleinen elektronischen Helferlein während des Starts noch nicht verwenden durfte, hatte ich erst mal 'die Welt am Sonntag' und las:  "ihr seid nichts besonderes" David McCullough führte das in seiner Highschool Abschlussrede vor seinen Absolventen aus.  Ihr seid nichts besonderes, denn alles was ihr macht, machen tausende und Millionen Andere  doch auch, so ist seine Schlussfolgerung  ein Aufruf zu einem interessanten Perspektivwechsel: "besteigt den Berg, damit ihr die Welt sehen könnt, und nicht, damit die Welt euch sieht" Wie wahr, wie schwer, wie uneitel! Vielleicht bekommt man ja von Beidem ein bisschen hin, warum nicht auf dem Berg stehen und gesehen werden?  So habe ich es dann auch gleich im Film bestätigt bekommen.  The Iron Lady gespielt von Meryl Streep, interessanter Film der dementen Maggie Thatcher mit Rückblicken auf ihr beeindruckendes Leben. Ebenso der Film 'Albert Nobbs' mit Glenn Close ist empfehlenswert: ein Leben im Verborgenen, verschenkt und nicht auf dem Berg.  Glenn Close spielt eine Frau, die sich in der Rolle eines Kellners versteckt und versucht, ein normales Leben aufzubauen und ihre Lebenslüge zu korrigieren.  Wie passend und traurig, wieder zu sehen, wie auch Homosexualität in Irland des neunzehnten Jahrhunderts gelebt wurde.       Um Mitternacht werde ich in Dubai ankommen, hoffentlich dauert es nicht so lange bei der Immigration,  dann schnell ins nahe liegende Hotel , um soviel Schlaf wie möglich noch zu bekommen, bis es dann morgen früh mit dem Job los geht.

Drei Wochen quer durch Asien

Es geht mal wieder los, die erste Station wird Dubai, dann geht es weiter über Kuala Lumpur, Tokyo, Chennai, New Delhi, Ahmedabad, Mumbai, Dubai wieder nach Hause.  Kein Zuckerschlecken, denn für alle Länder ist das nicht die beste Reisezeit Juni/July.   Ich fühle schon wieder die Klamotten auf der verschwitzen Haut kleben und nicht selten sind  auch Anzug und Krawatte erforderlich -  bei hoher Luftfeuchtigkeit. 
Es wird viel zu berichten geben denn in drei Wochen wird es auch genug geben, was so am Rande einer Geschäftsreise passiert und ich bin gespannt.  Alles ist top vorbereitet, zuersteinmal brauche ich mich um nichts zu kümmern, dank einer hilfsbereiten, vorausschauenden Assistentinn im Hintergrund.  Geplant sind 32.395 km Fluglinie in 10 Flügen in drei Wochen und zwischendurch wird gearbeitet und die eine oder andere Nacht wird im Flieger verbracht. 
Da sag ich schon mal  AAAAAUUUUUMMM - AAAAAUUUUUMMM -AAAAAUUUUUMMM - dafür brauche ich viel yogische Entspannung, um mit den Zeitverschiebungen und den Schlafrhythmen mitzuhalten.