Sonntag, 24. Juni 2012

Flug Düsseldorf Dubai

zwei bemerkenswerte Filme, ein interessanter Artikel = sechs Flugstunden Entertainment bis Dubai.  Nachmittags ging es los, Paul-Hans hat mich zum Flughafen gebracht.  mal wieder ein Abschied für Länger, gut dass es heutzutage Internet, Mobils und Skype gibt.  Kann sich noch jemand an die Zeit erinnern, in der es diese kleinen Gadgets noch nicht gab?  Die Flüge waren ähnlich, das Entertainment war deutlich eingeschränkter und man beschäftigte sich mit einem Stapel Bücher und Zeitungen...und gutem Essen, denn das war auch damals schon  sehr vergnüglich und Zeit vertreibend.  Diesen Teil des Zeitvertreibs habe ich schon hinter mir, allerdings etwas fettärmer als früher, dem Alter geschuldet (und der Figur). Mein Menü ist schon immer vorbestellt, um den Versuchungen zu widerstehen. Ich werde verwöhnt mit Low Fat / Low Cholesterine Meals, na ja die Praline zum Desert leiste ich mir dann doch noch.     Meine Güte, was'n Stress damals, nach der Ankunft ein Telefon zu finden oder ein Fax, um eine Nachricht nach Hause abzusetzen, dass es mir gut ging, der Flug gut überstanden war etc.  Damals war ich quasi vollständig von den Nachrichten zu Hause abgeschnitten für die Zeit einer Dienstreise.  Wenige private Telefonate, denn es kostete ein kleines Vermögen mal eben nach Hause zu telefonieren, Fax war auch noch nicht selbstverständlich und was es sonst so zuhause gab...ich war damals froh, wenigstens mal Weltnachrichten über CNN im Fernsehen zu sehen, doch damit wusste ich noch lange nicht, was denn in Deutschland oder gar in der Heimatstadt los war.  Nach nur einer Woche Asien, kam ich fremd nach Hause und brauche erst mal ein paar Tage, um mein Informationsdefizit wieder auszugleichen.  Ganz zu schweigen von den mangelnden Sozialkontakten und der Freunschaftspflege.  Wie es heute geht, weiss wohl jeder, was eine unvergleichbare Vereinfachung. Erzähl mir jemand etwas von den guten alten Zeiten.  Ja, der heutige Nachteil ist vielleicht das extreme Tempo im Leben, doch die damaligen eingeschränkten Kommunikationsmittel waren auch ein ungeheurer Stressfaktor. Als ich heute meine kleinen elektronischen Helferlein während des Starts noch nicht verwenden durfte, hatte ich erst mal 'die Welt am Sonntag' und las:  "ihr seid nichts besonderes" David McCullough führte das in seiner Highschool Abschlussrede vor seinen Absolventen aus.  Ihr seid nichts besonderes, denn alles was ihr macht, machen tausende und Millionen Andere  doch auch, so ist seine Schlussfolgerung  ein Aufruf zu einem interessanten Perspektivwechsel: "besteigt den Berg, damit ihr die Welt sehen könnt, und nicht, damit die Welt euch sieht" Wie wahr, wie schwer, wie uneitel! Vielleicht bekommt man ja von Beidem ein bisschen hin, warum nicht auf dem Berg stehen und gesehen werden?  So habe ich es dann auch gleich im Film bestätigt bekommen.  The Iron Lady gespielt von Meryl Streep, interessanter Film der dementen Maggie Thatcher mit Rückblicken auf ihr beeindruckendes Leben. Ebenso der Film 'Albert Nobbs' mit Glenn Close ist empfehlenswert: ein Leben im Verborgenen, verschenkt und nicht auf dem Berg.  Glenn Close spielt eine Frau, die sich in der Rolle eines Kellners versteckt und versucht, ein normales Leben aufzubauen und ihre Lebenslüge zu korrigieren.  Wie passend und traurig, wieder zu sehen, wie auch Homosexualität in Irland des neunzehnten Jahrhunderts gelebt wurde.       Um Mitternacht werde ich in Dubai ankommen, hoffentlich dauert es nicht so lange bei der Immigration,  dann schnell ins nahe liegende Hotel , um soviel Schlaf wie möglich noch zu bekommen, bis es dann morgen früh mit dem Job los geht.

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