Im Hotel fragte ich nach einem Stadtplan. Das Hotel war im neuen SP, in der Nähe der Einkaufszentren und Banken, dem Viertel Paulista. Doch auf dem Plan suchte ich das alte SP, die Kathedrale, das Rathaus, das Benedektinerkloster und zum Schluss die Markthalle 'Mercardo Municipal'
Bezeichnenderweise war das historische Zentrum nicht auf dem touristischen Stadtplan eingezeichnet, so suchte ich selbst meinen Weg, per Metro.
Da war sie dann schließlich, die Kathedrale von Sao Paulo, ein neugotischer Bau, innen nicht besonders erwähnenswert, bis auf die Messe am Samstagmorgen. Die Kirche war brechend voll, Ordensleute, und Gläubige und beichtende in jeder Ecke. Der nächste Papst sollte wohl hier her kommen, hier gibt es noch lebende Gemeinden. Doch dann bemerkte ich leider sehr schnell, warum das historische Zentrum touristisch verleugnet wird. Armut hatte ich bislang kaum wahrgenommen, doch hier war sie dann sehr sichtbar. Obdachlose, bettelnde Menschen, Elend, doch auch Fröhlichkeit indem diese armen Menschen musizierten und tanzten. Es war befremdlich und hier fühlte ich mich nicht wohl. Ich wanderte schnell durch Fußgängerzonen zum Benedektinerkloster, Sao Bento. Alle 50 m standen zwei Polizisten, immer mit schusssicheren Westen. Es beruhigte mich nur etwas. Dafür entlohnte mich das Kloster. Ein schöner Bau mit wunderbaren alten Fenstern. Die nächsten Strassen waren übervoll mit Menschen, hier gab es tausend Lädchen aller Art und meine Beklommenheit wich, und dann erreichte ich die Markthalle. Ich kenne keine auch nur annähernd so große und gut sortierte Markthalle in Deutschland, ich glaube sogar Europa. Alle Früchte die ich schon probierte in den letzten Tagen sah ich nun im Original. Meine kundigen Begleiter, die ich hier in der Halle wieder getroffen hatte, zeigten mir die Details, ließen mich kosten, riechen und sehen.
Es war quasi mein Abschluss meines Ausflugs ins Zentrum. Am Ende war ich froh, das alte SP gesucht und besucht zu haben und nicht die x-te Shopping Mall mit den alt bekannten Designerlabels.
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